Wir hatten eine tolle Zeit und sind sehr begeistert von Kenia, ein wunderschoenes Land.
Zuerst sind wir in den Norden an verschiedene Seen, Christel musste unbedingt irgendwo Flamingos sehen. Wir haben sie gefunden und dort am See war ein richtiges Geothermalgebiet mit kleinen Geysiren und blubbernden Tuempeln.
Kenia ist ein tolles Campingland mit wunderschoenen naturnahen Plaetzen. An einem See hockten etliche Flusspferde und Krokodile und Nachts grasten die Hippos grunzend ums Auto. Die Vogelwelt ist fantastisch, man sitzt im Camp und alles inklusive Fischadler kommt vorbei geflogen.
Einen kleinen aber feinen Park besuchten wir mit einer Unmenge Wild und vielen Giraffen.
Das Highlight war jedoch unbestritten der Besuch der Massai Mara. Lang haben wir wegen des hohen Eintrittspreises ueberlegt, 60 US Dollar pro Person ist schon heftig aber es hat sich voll ausgezahlt.
Die Mara ist wegen ihrer hohen Elefanten und Loewendichte beruehmt und ist quasi die Erweiterung der Serengeti, die sich auf tansanischer Seite nahtlos anschliesst und um ein vielfaches groesser ist.
Die Pisten in den Park sind unbeschreiblich schlecht aber ist man mal dort, wird man mit Afrika pur belohnt. Rollende weite Grasslandschaften soweit das Auge reicht. Gleich auf den ersten Kilometern erblicken wir ueber hundert Elefanten.
Leider ist diese Jahreszeit unguenstig zum Tiere beobachten, weil das Gras huefthoch steht. Wir uebernachten im Park und am naechsten Morgen sind wir frueh auf den Beinen. Als wir Richtung Westen rollen erblicken wir am Strassenrand das einzige Tier, das wir in Suedafrika nie zu Gesicht bekamen, einen wunderschoenen Geparden.
Im Laufe des Tages sehen wir alles, auch wieder jede Menge Elefanten, doch die Katzen machen sich rar.
Dann, wir fahren schon Richtung Ausgang, sehen wir 2 Jungtiere die an einem gerade erlegten Wildschwein nagen, wir koenen mit dem Wagen auf 10 Meter heran. Nach 10 Minuten kommt die Strasse entlang die Loewenmutter mit 4 weiteren Jungen im Schlepptau. Wir beobachten fasziniert das fressen und anschliessende saeugen.
Nun sind wir zufrieden mit unserer Ausbeute. Als wir die Parkgrenze schon laengst hinter uns gelassen haben und ueber das Land fahren wo die Massai ihr Vieh grasen lassen, trauen wir ploetzlich unseren Augen nicht, 6 erwachsene Loewen kommen uns direkt entgegen gelaufen, sie formieren sich offensichtlich zur Jagd, der Tisch ist reich gedeckt, da sich das Wild lieber hier als in dem hohen Gras innerhalb des Parks aufhaelt. Wir koenen sie aus naechster Naehe beobachten, da sie sich hinlegen um die Lage zu peilen.
Das Autofahren ist in Kenia im Gegensatz zum Nachbarland die Entspannung pur, das sich doch erheblich weniger Menschen und Tiere auf und an den Strassen aufhalten. Wir bewegen uns auf Hoehen zwischen 1000 und fast 3000 Meter, das Klima ist toll und es ist sehr gruen, ein wunderschoenes Stueck Afrika haben wir gesehen und Claudia freut sich auf mehr.
Morgen kommt Martin. Christel freut sich gar nicht auf die Kaelte aber "wat mut dat mut"!


 Als ich Martin vom Flughafen abhole, erwischen uns die Bullen ,die an allen Ecken rumstehen, unangeschnallt auf dem Ruecksitz des Taxis nur 500 Meter von unserer Unterkunft entfernt. Das sie uns noch nicht frueher  erwischt haben als wir mit unserer Karre durch die Stadt gegurkt sind ist reiner Zufall. Sie sind naemlich beruechtigt dafuer korrupt zu sein und Weisse abzukassieren.
Uns wird sofort mit Zelle und Gericht gedroht, auch dem Taxifahrer geht der Hintern auf Grundeis, seine Papiere wurden einkassiert. Wir werden zur Polizeistation eskortiert, wir druecken dem Taxifahrer umgerechnet 10 Euro in die Hand und er regelt die Sache erfolgreich aussergerichtlich. Normalerweise haette Martin als alter Afrikafreak mit bereits 3 Afrikadurchquerungen inklusive 2 schwerer Motorradunfaelle die Sache ausgesessen aber nach 50 Stunden auf den Beinen muss auch er kapitulieren.
Christel ist auf dem Heimweg und wir verlassen Chris seine kleine Campingoase Richtung Mombasa. Suedlich gibt es einen wunderschoenen Campingplatz direkt auf dem Strand der laut Martin immer noch genauso wie vor 25 Jahren ist. Wir koennen endlich mal wieder Fisch und Shrimps essen, die Haendler kommen ueber den Tag verteilt vorbei und bieten ihre Waren an, Paradies.
Nach ein paar Tagen wechseln wir nach Tansania ueber und suchen noch einen Platz auf ,den Deutsche betreiben und die wir aus "Die Auswanderer" kennen.
Wir haben alles fuer uns allein und bleiben ein paar Tage.

Dann geht es durch die wunderschoenen Usambara Mountains nach Moshi, wo wir erste Blicke auf den Killimanjaro geniessen.
Unser Ziel ist aber erstmal den zweithoechsten Berg Tansanias und dritthoechsten Berg Afrikas zu besteigen, Mt. Meru, ein wunderschoener Vulkan 30 km ausserhalb Arushas im Arusha Nationalpark gelegen.
Wir stellen unseren Wagen ausserhalb des Parks an einer Lodge ab und lassen uns zum Anfang des Weges fahren, da einfahren mit auslaendischem Nummernschild mal eben mit 150 Dollar zu Buche schluege. Ohnehin sind die Gebuehren schon teuer genug, Tansania ist mit das teuerste Land in Afrika.
Wir bekommen einen Ranger mit grosser Flinte an die Seite, der uns vor den Leoparden und Elefanten beschuetzen soll aber gleichzeitig auch ein wenig den Fuehrer spielt. Die ersten 1200 Hoehenmeter machen wir recht locker, dann ist erstmal Huettenuebernachtung angesagt. Die Huetten sind relativ komfortabel und den Preis von 20 Dollar wert.
Am naechsten Tag geht es weitere 1000 Hoehenmeter zur naechsten Hutte, wir befinden uns nun auf 3500 Meter. Da wir beide alte Nepaltrekker sind und bereits auf fuenfeinhalbtausend Meter gelaufen sind, wissen wir, dass wir beide die Hoehe ganz gut vertragen.
Am naechsten Morgen ist Gipfeltag, wir verlassen die Huette um 2 Uhr morgens und stolpern im dunkeln, unser Fuehrer voran aufwaerts. Die letzten tausend Hoehenmeter ziehen sich und es wird kalt, wir stapfen durch Wolkensuppe aber das Timing ist perfekt. 5 Minuten vor Sonnenaufgang stehen wir auf dem 4566 Mter hohen Gipfel und alle Wolken lueften sich, wir geniessen perfekte Rundumsicht. Die Kraterwaende fallen direkt unter uns hunderte von Metern ab, die Aussicht ist grandios.
Lang halten wir es nicht aus, zu kalt, nun sehen wir auf dem Rueckweg endlich auch mal wo wir lang gelatscht sind, die nicht unerhebliche kletterei ueber felsiges Gelaende ist doch wesentlich einfacher bei Helligkeit. Auch der Killi hat ein Einsehen und wir geniessen freien Blick beim Abstieg auf seinen schneebedeckten Gipfel. Ein Privileg, diese Tour gemacht haben zu duerfen. Nach 7 Stunden sind wir wieder an der Huette. 2 Stunden ausruhen und weiter geht es zur ersten Huette hinab. Auf halbem Weg werden meine Beine zu Pudding und meine Knie drohen zu versagen. Nun raecht sich erwartungsgemaess das monatelange im Auto rumsitzen.
2 Stunden dann ist auch dies geschafft und am naechsten Tag heisst es ganz kraeftig Zaehne zusammenbeissen um die letzen Tausend zu machen. Heute koennen wir uns kaum noch bewegen, saemtliche Muskeln tun hoellisch weh, was solls, we made it!
Ich habe den Killi noch im Hinterkopf aber es ist die falsche Jahreszeit. Wir stehen am Beginn der Regenzeit und es haengen bereits zu viele Wolken um den Berg, ausserdem ist wegen der ganzen Gebuehren ein Gipfelsturm unter 1000 Euro nicht mehr zu haben.

Nachdem wir Arusha verlassen haben, fuehrt uns der Weg bzw. die staubigen Pisten stramm nach Westen, welches touristisch ein weisser Fleck auf der Landkarte ist, also genau das Richtige fuer uns. Uebernachtungsmaessig muessen wir zuerst wegen starker Besiedelung und mangels Wildcampinggelegenheit auf Hotels zrueckgreifen, die uns dort campieren lassen. Spaeter wird es besser und wir finden gute Plaetze abseits der Piste. Unser erster Stop ist Kigoma am Tanganiyka See gelegen. Der See ist der zweittiefste der Welt und auch einer der groessten. Am einzigen kleinen Strand weit und breit gibt es idealerweise einen super Campingplatz und wir relaxen ein paar Tage. Das Wasser ist herrlich zum schwimmen und auch Fisch koennen wir mal wieder auftreiben.

Dann geht es suedwaerts durch abgelegene Doerfer. Wir planen im aeussersten Westen einen kleinen Grenzuebergang nach Sambia zu nehmen, doch die Regenzeit hat die Pisten teilweise schon ganz schoen durchweicht und wir passieren einige richtig groesse Schlammloecher, Wally sieht nun wirklich aus wie ein richtiger Gelaendewagen. Leider nutzen auch viele LKW diese Piste und nach 40 km stehen wir vor einem katastrophalen Bild. 2 Trucks haben sich hoffnungslos im Schlamm festgewuehlt und fuer uns gibt es kein vorbeikommen mehr.
Wir muessen umdrehen und einen anderen Uebergang nehmen. Auch Sambia hat schon Regenzeit und alle weiteren Plaene hier etwas abseits der Hauptstrassen zu unternehmen sind damit auf Eis gelegt, wir werden  in der Trockenzeit wiederkommen und durchqueren das Land auf der Nord-Sued Achse in ein paar Tagen.Nun sind wir im suedlichen Afrika angekommen und ich bin ein wenig stolz, alles so gut geschafft zu haben.
Vor 15 Jahren haben Christel und ich auf Zimbawbe Seite schon vor den Faellen gestanden, auch Martin war schon zweimal hier. Der Zambesi fuehrt Hochwasser, ideal um die fantastischen Victoriafaelle zu besichtigen, sollte man meinen. Leider ist der Spruehnebel der runterdonnernden Faelle so gewaltig, dass man relativ wenig sieht. Wir laufen ganz dicht vorne ran und sind in Sekundenschnelle durchweicht von der Gischt. Auch hier waere ein weiterer Versuch nach Ende der Regen aber vor Beginn der Trockenzeit angesagt aber dann wieder von Zimbawbe Seite, der Blick auf die Faelle ist dort einfach besser.
Nun verbringen wir noch ein paar Tage hier und nutzen die Gelegenheit von heissem Wasser auf dem Camping, hat man auch nicht alle Tage und versuchen das Auto mal wieder ein wenig von dem roten Staub zu befreien der wirklich in jede Ritze dringt.