In die Arktis-zum Anfang/Ende der Panamericana und auf den Spuren von Chris Mc Cantless

Kurz vor Fairbanks treffe ich John, wir laden das Fahrrad ein und fahren Richtung Yukon River, diesmal auf dem James Dalton Highway. Lang bevor wir den Yukon erreichen, habe ich schon keine Lust mehr auf die Fahrerei, wir suchen uns einen Platz und ich sage zu John, „Entweder wir drehen morgen früh um, oder wir fahren die ganze verdammte Strecke bis zum Ende, dann können wir wenigstens mitreden“. John ist einverstanden, mit Letzterem, und ich muss zugeben, das Hans mich mehr beeinflusst hat, als ich angenommen hatte. Vorbereitet sind wir natürlich überhaupt nicht, nicht voll getankt, Essen haben wir genug, Bier könnte knapp werden und einen Steinschlag Schutz für die Frontscheibe haben wir auch nicht. Was soll`s, der Plan ist ja, keinen zu haben. Wir wollen es schnell durchziehen, ab Coldfoot wird es richtig schön, wir überqueren einmal mehr den Arctic Circle, die Gegend um die Brooks Range ist richtig klasse, uns blutet das Herz, massenhaft unberührte Wildnis, der riesen Gates of the Arctic National Park zur Linken aber um da rein zu latschen, haben wir nicht das entsprechende Essen dabei. Wir folgen der Pipeline ,durch die das Öl von Pudhoe Bay nach Valdez am Prince William Sound fließt. Irgendwie gehört dieser Anblick dazu und stört mich nicht weiter, nur wegen dem Öl wurde die Straße gebaut und war lange für die Allgemeinheit gesperrt, das Touristen Interesse bewirkte, das sie Anfang der Neunziger komplett frei gegeben wurde. Wir passieren eine Baustelle, es gibt einen Knall, ich schreie auf, ein Faust großer Stein hat die Frontscheibe getroffen, von einem der Baustellen LKW rein geschleudert. Es war nicht direkt die Scheibe sondern darunter das Gummi, das kann man wohl noch als Glück bezeichnen, sonst säßen wir nun wahrscheinlich im Freien.

Vierzig Kilometer vor Deadhorse finden wir einen schönen Platz, es ist frisch hier oben und windig. Wir rollen durch Deadhorse, eisiger Wind und mit null Grad sau kalt, vierzehn Monate nach dem Start auf diesem Kontinent, stehe ich am nördlichsten Punkt der PanAm, was wird wohl alles dazwischen liegen bis nach Feuerland und wie lang wird es am Ende dauern?

Fasziniert bestaunen wir die verschiedensten Fahrzeuge die hier für die Tundra und außerhalb des kurzen Sommers eingesetzt werden, die restlichen zehn Meilen nach Pudhoe Bay darf man nicht befahren, auf eine geführte Tour, wo man nicht in jeder Ecke rum schnüffeln kann, verzichten wir. Wir sehen Canada Gänse die den Verkehr blockieren und Caribous mit Geweihen so groß wie Bäume, ein Eisbär wurde vor kurzem gesichtet, die Arbeiter sind aufgeschlossen und halten gern mal ein Schwätzchen mit den Touries, sie arbeiten in zwei bis drei Wochen Phasen und haben dann die selbe Zeitspanne frei, steigen dann in den Flieger nach Hause. Wir verlassen das unwirkliche Kaff am Ende der Welt das nicht wirklich eines ist, vorher tanken wir noch den teuersten Diesel und finden wenig später was wir suchen, wilde Moschusochsen. Wir laufen so weit heran bis wir merken, das sie unruhig werden, was für ein unglaublich urtümlicher Anblick diese Tiere sind, allein dafür hat sich der lange Weg gelohnt. Das Wetter ist grandios, wir beschließen es auf dem Rückweg gaaanz langsam angehen zu lassen. Die Tundra beginnt sich jetzt, Mitte August, zu verfärben, wir sind zwei Wochen zu früh, trotzdem jetzt schon ein toller Anblick. Wir versuchen eine kleine Packrafting Tour, als wir Mittags endlich schwimmen, zwingt uns der Wind zum Abbruch.

Es gibt auch viele Fahrradfahrer die sich auf die Strecke wagen, unter den Truckern als Roadkill bezeichnet, aber der berühmteste Mann dieser Saison ist sicher der asiatische Kollege, der die Strecke zu Fuß und Handkarren bewältigt. Leider kann man sich nicht verständigen aber ich bin sicher, jeder zweite hält an und bietet ihm Ess und Trinkbares an, von uns braucht er jedenfalls nichts, zurück will er dann aber trampen. Die Horrorbaustelle kommt in Sicht, wir müssen auf den Pilot Car warten der vor uns her fährt, damit wir uns nicht verfahren. Als er nach einer halben Stunde endlich kommt, ist ein Reifen platt und er hat noch nicht mal einen Ersatzreifen dabei, man glaubt es nicht. Dahinter entlasse ich John, er will über den Atigun Pass und weiter radeln. Ein paar Tage und fünf weitere Einschläge später, erreiche ich wieder den Arctic Circle, John kommt am Abend des nächsten Tages an. Das Wetter wird schlechter, wir laden das Fahrrad ins Auto und fahren auf schmieriger Piste weiter. Am Anfang des Dalton Highway treffen wir auf Babs und Klaus, sie kennen mich sogar von meiner Homepage und haben ihren Chevy mit Pick up Kabine für ein halbes Jahr rüber verschifft um mal wieder den hohen Norden zu erkunden.

Der Dalton war ein unerwartetes Highlight, das nächste Mal werde ich es wesentlich besser vorbereitet angehen.

John will wieder auf seinen Lieblingsplatz in Fairbanks, er stellt das Zelt auf, ich kann unbeheligt zwei Tage mit zugeklapptem Dach auf dem Parkplatz stehen bis das Management misstrauisch wird. Johns alte Bekannte leisten uns Gesellschaft, die Eskimos machen Randale und sind sturz besoffen. Viele von ihnen kommen im Sommer aus ihren extrem abgelegenen Orten in der Arktis ohne Straßenanbindung für ein wenig Abwechslung in die große Stadt, viele arbeiten auch als Fire Fighter in den Lower 48.

Wir verlassen Fairbanks Richtung Delta Junction, dort treffen wir eine Gruppe Holländer die mit alten Volvos in fünf Wochen von Panama nach Alaska gefahren sind, sie wollen auch noch den Dalton angehen, es gibt nichts, was es nicht gibt.

Wir nehmen den Denali Highway, eine schöne Piste, die uns wieder nach Westen zum Eingang des Denali National Parks und weiter nach Healy und zum Stampede Trail führen wird. John radelt bis zum Denali National Park. Zurück am Parkplatz des Eight Mile Lake, schultern wir die Rucksäcke und begeben uns auf die Spuren von Chris Mc Cantless, der es nur deshalb zu solcher Berühmtheit gebracht hat, und das auch erst nach seinem Tod, weil Autor Jon Krakauer sich dieser Story annahm. „In die Wildnis“ wurde zum Bestseller, Chris zum Vorbild für eine ganze Generation, für viele ist es ein Lebenstraum diesen Bus inmitten der Wildnis zu besuchen, so wie für John auch. Später wurde das Ganze noch verfilmt, ich habe den Film nie gesehen und möchte es auch nicht, kannte die Story schon lang, habe das Buch aber erst sehr spät gelesen, kann es nicht wirklich glauben, wie viele junge Leute ihn anscheinend als ihren Hero auserkoren haben, sicher eine Frage des Alters. Zur Story:

Chris stammte aus einer reichen Familie an der Ostküste und war ein extrem schlaues Köpfchen, nach seinem Uni Abschluss mit Auszeichnung verschwand er 1990 spurlos, er spendete seine gesamten Ersparnisse, vierundzwanzig tausend Dollar, der Wohlfahrt, setzte sich in seinen alten Datsun den er später auch zurück ließ, durchquerte das ganze Land, kaufte sich zwischenzeitlich ein Kanu, lebte extrem primitiv, teils nur von einem Sack Reis, verbrachte viel Zeit mit Menschen außerhalb der aktzeptierten Gesellschaft, arbeitete zwischendurch, suchte nach dem Sinn des Lebens und ungefilterten Erfahrungen, wollte weg von der normalen Existenz und dem Druck der Gesellschaft und dem seines Vaters, ein junger Mann auf der Suche nach sich selbst, der aufbrach und hinterfragte.Im April 1992 ließ er sich von einem Alaskaner am Stampede Trail absetzen, dieser versuchte ihn von seinem Vorhaben abzubringen, mit der minimalen, schlechten Ausrüstung in die Wildnis zu wandern, aber vergeblich.

Der Stampede Trail zieht sich ungefähr 60 Kilometer in die Wildnis, bevor er sich irgendwann verliert, auf der Hälfte der Strecke steht der Bus, einer von Dreien die hier rein befördert wurden, um den Bauarbeitern die hier eine Straße rein bauen sollten ,Unterkunft zu geben. Ziel war es, an die Antimongruben, ein Mineralien Gemisch, zu kommen. Das Projekt wurde relativ schnell im Jahre 1963 wieder gestoppt, fünf Meilen Straße waren fertig, zwei Busse wurden wieder hinaus befördert, der Dritte blieb wo er war und bot Jägern und Trappern fortan einen guten Unterschlupf. Chris fand den Bus irgendwann und beschloss, nachdem er noch ein paar Wochen die Gegend erkundet hatte, sich hier nieder zu lassen. Er schoss und fing Kleintiere sowie einmal einen Elch dessen vieles Fleisch er aber nicht so schnell verarbeiten konnte wie es schlecht wurde und ernährte sich von Wurzeln und Beeren. Er hatte sich eine gute Kenntnis angeeignet was Essbar war und was nicht. Irgendwann im Juli beschloss er, zur Straße zurück zu laufen und stand dann vor dem schäumenden, Hochwasser führenden Teklanika River. Diesen hatte er im Frühjahr problemlos auf Eis überquert. Er war vorsichtig und befand, dass das Risiko zu hoch sei ihn zu überqueren und wanderte zurück zum Bus. Danach lief es mit der Versorgung wohl sehr schlecht, er fing kaum noch was. Wahrscheinlich am 18.8.92, knapp vier Monate nachdem er hier rein gelaufen war, starb er völlig unterernährt im Bus. Die Vermutung, er hätte eine falsche Wurzel gegessen an der er sich vergiftet hätte, widerlegte die Universität von Fairbanks später.

Neunzehn Tage nach seinem Tod tauchten fast gleichzeitig drei verschiedene Partien mit Gelände Fahrzeugen am Bus auf und fanden die Leiche. Es kostete die Polizei einige Mühe, heraus zu finden, wer das überhaupt war, da er keine Papiere mehr hatte und sich nun Alexander Supertramp nannte.

Wäre er nur eine Meile Flussaufwärts gelaufen, hätte er ein Drahtseil mit einer daran befestigten Gondel gefunden mit der er problemlos den Fluss hätte überqueren können.

John und ich sind keine zwei Kilometer in Richtung Bus gelaufen, da kommt uns ein junger Franzose in Jeans, leichten Schuhen und billigem Rucksack entgegen. Er ist fast am Heulen als er uns in schlechtem Englisch von seinem Scheitern am Teklanika erzählt, den er sich nicht getraut hat zu überqueren, sein Lebenstraum ist geplatzt. Wir fühlen mit ihm, bestärken ihn jedoch in der Ansicht, das es eine weise Entscheidung war die Aktion abzubrechen, er wäre nicht der Erste, der hier ertrinkt. Die Piste ist, wenn sie grad nicht unter Wasser steht, gut zu laufen, am Mittag hören wir Quads und eine Minute später stehen zwei Ranger vor uns, sie stellen die Motoren ab, mustern uns und meinen nur „Zum Bus?“ Erraten. „Ihr habt Packrafts?“ Gutes Auge der Junge. O.K., damit erübrigt sich für sie, uns mit Warnungen voll zu labern, wir sehen wohl professionell genug aus.

Wir erreichen eine sehr schlammige Passage, verursacht durch die Quad Gruppen, etwas später ist der Weg total überflutet, wir müssen uns durchs Unterholz kämpfen und stehen dann vor einem riesen, soliden Biberdamm der die Ursache der weiträumigen Überschwemmung ist, spätestens hier werden auch meine Schuhe vollends geflutet. Dahinter treffen wir auf einen weiteren Wanderer der sogar ein Packraft dabei hat, allerdings hat ihn, nachdem er hinter dem Biberdamm den Weg nicht wieder gefunden hat und durch die Pampa geirrt ist, der Mut verlassen. Er hat keinen Dampf mehr wie er sagt und tritt frustriert den Rückweg an. Wir haben keine großen Schwierigkeiten den Weg zu finden und stehen zwanzig Minten später am Savage River, suchen eine gute Stelle, krempeln die Hosenbeine auf und waten durch den kalten Fluss. Als wir auf der anderen Seite die Wanderschuhe wieder anziehen, entdeckt John halb zugewachsen im Gras einen dreiviertel gefüllten Flachmann, da scheint Whisky drin zu sein, hoffen wir jedenfalls.

Eine weitere Stunde und wir stehen am Teklanika, laufen etwas Stromaufwärts um dann mit der schnellen Strömung auf der anderen Seite die einzig gute Anlandestelle zu erreichen. Wir besprechen genau, wie die Linie sein sollte um nicht zu nah an die Felswand oder den Canyon unterhalb zu geraten. John fährt als Erster und gerät durch die Rapids und die schnelle Strömung total aus der Linie, erreicht aber den anvisierten Punkt. Mir kriecht die Muffe in die Knochen, das sah nicht gut aus. Er winkt, alles in Ordnung, doch ich muss mich erst mal fassen und erkunde dann doch nochmal die Gegend Stromaufwärts, ob man nicht doch die Rapids umgehen kann, John steht auf der anderen Seite, der Fluss ist zu laut, so das ich nur Bruchstückhaft sein Geschrei hören kann aber es hört sich ungefähr so an: „Get into that fu...ing boat and cross the fu...ing river“, oh je, da ist aber einer richtig sauer, na dann, zweimal tief durch atmen und dreimal sagen „ Du hast den Teslin überstanden“, volle Konzentration und eine halbe Minute später habe auch ich die Ideallinie verlassen, erreiche aber unbeschadet das Ufer.

Es ist sieben Uhr, wir machen Camp am Fluss. John probiert als Erster und als er eine Dreiviertelstunde später immer noch nicht kollabiert ist, nehme auch ich einen kräftigen Schluck aus dem Flachmann. Himmel, das ist das beste Zeug das ich je getrunken habe, absolut vom Feinsten, toll, was man so alles in der Wildnis findet.

Am Morgen verstecken wir die Boote und den Flachmann im Gebüsch und suchen länger als gedacht nach dem Wiedereinstieg. Die Piste ist weitestgehend unter Wasser, am besten Augen zu und durch. Gegen Mittag geht es Aufwärts und es wird endlich trocken. Wir wissen nicht genau wie weit es noch ist, rechnen aber eigentlich jeden Moment damit, den Bus vor uns zu sehen, doch Fehlanzeige, wir laufen und laufen, John meint frustriert, das könne gar nicht sein, ich weiß aber, das andere fünf Stunden vom Fluss gebraucht haben und selbst wenn ich noch zehn Stunden laufen muss, er wird auftauchen.

Dann, tatsächlich, nach fünf Stunden kommen wir um eine Biegung und da steht er. Unser Grinsen zieht sich bis zum Haaransatz, als hätten wir in unserem ganzen Leben nichts schöneres erblickt, als das uralte Gerippe eines verrosteten Busses der Fairbanks City Transit.

Leider steht da ein Zelt und zwei Leute sitzen davor, nach fünf Minuten kommt noch ein Langhaariger aus dem Bus geschlurft der da drinnen pennt, die sehen auch nicht grad wie die Outdoor Professionells aus aber immerhin haben auch sie ein Boot am Teklanika in den Büschen versteckt, sie wollen fünf Tage am Bus bleiben und haben fünf Tage hier her gebraucht. Die Aura des Busses ist etwas gestört aber wir können es nicht ändern.

Scheiben sind kaum noch vorhanden, Einschusslöcher zieren ihn und Innen sieht es ziemlich chaotisch aus. Die Wände sind komplett zu gekritzelt was irgendwie passt. Die Kritzeleien zeigen, das hier ein regelrechter Pilger Boom nach Erscheinen des Films ausgebrochen sein muss. Dieser Film hat allerdings oft Leute angezogen, die mit Wildnis Ethik nichts am Hut haben und sich nicht darüber im Klaren sind, das dies kein Sonntags Spaziergang ist. Dementsprechend viele müssen jedes Jahr gerettet werden und umso verständlicher ist der kritische Blick der Ranger, denn sie und die Bullen haben den Ärger am Hals und müssen mit Leuten dealen, die hier nicht hin gehören.

Wir sind happy hier zu sein, John natürlich besonders. Auch das Gästebuch spricht Bände, internationale Chris McCantless Fans sind hier nun am Ziel ihrer Wünsche angekommen und lassen sich entsprechend darüber aus.

Wir überlegen am nahen Fluss zu zelten, entscheiden uns aber dagegen, wir wollen die Typen nicht in der Nähe haben. Oben auf der Höhe gibt es noch ein paar geeignete Stellen aber hier gibt es ausnahmsweise kein Wasser und somit fällt es flach, da wir unser Essen nicht kochen können mangels mit geschleppten Wassers, Socken auswringen wäre durchaus eine Möglichkeit, doch wir verzichten. Kurz vorm Dunkeln was jetzt, Ende August schon gegen zehn Uhr ist, erreichen wir unseren Platz am Fluss, einen Schluck von dem guten Zeug haben wir uns heute verdient, die Stimmung ist mehr als angeheitert, wir reden noch lang über Chris.

Die Überquerung des Teklanika in die andere Richtung ist einfach, da wir das unruhige Wasser weiter unten meiden können und ehe wir uns versehen, sind wir drüben, ich vermag mir nicht vorzustellen, den eiskalten Tek bei dieser Strömung zu Fuß zu überqueren.

Auf dem Rückweg testet John mal den Biberdamm, da könnte man wahrscheinlich eine ganze Herde Friesen Kühe drüber jagen, so solide ist der. Weiter geht es, immer an der Grenze des Denali National Park entlang, die Quads drehen schon weit vor dem Sawage River um seit ein Kunde mal einen Argo, also die, die Schwimm fähig sind, am Biber Damm versenkt hat, wie wir später erfahren.

Wir reden viel über Chris, war er wirklich ein träumerischer Vollidiot der nur mit viel Glück überhaupt solange überlebt hat? Diese Meinung vertreten wohl die meisten Alaskaner und auch ich tat dies lang, doch mittlerweile habe ich meine Meinung revidiert, denn vier Monate überlebt man dort draußen nicht nur mit viel Glück, gut, nach seiner Rückkehr vom Tek ist es schlecht gelaufen, er hätte dort nicht ausharren dürfen bis er so schwach war und am Fluss nach einer Möglichkeit suchen müssen. Dies nicht zu tun, war sein großer Fehler aber davor hat er sich mit seinen bescheidenen Mitteln ganz gut geschlagen. Dreißig Kilometer vom Bus bis zur Straße, zu viel, um sich grobe Fehler erlauben zu können.

Uns kommt weit nach dem Savage mal wieder einer entgegen, der will heute noch zum Bus, den Zahn ziehen wir ihm schnell, besonders hilfreich bei der Flussüberquerung wird die Knarre sein, die oben aus dem Rucksack ragt.

Am Nachmittag des dritten Tages erreichen wir den Wagen, den wir heute nicht mehr von der Stelle bewegen.

Am Morgen brechen wieder zwei Pilger auf, sie haben vernünftigerweise drei bis vier Tage angesetzt, das Gerücht geht um, das sie am Ende des Jahres den Bus da raus holen wollen, meinen die Beiden aus Florida, zum Schutz der ganzen Stümper die da rein wollen, wir glauben das nicht. Diese Zwei sehen aus, als wollten sie anschließend noch den ganzen National Park durchqueren, so beladen sind sie. Das ist genauso wenig hilfreich bei der Fluss Durchquerung, vielleicht haben die Bullen und Ranger wirklich keine Lust mehr auf den Zirkus.

Die McCantless Story hat uns eine unvergessliche Zeit auf dem Stampede Trail beschert, da würde Chris sich sicher drüber freuen. Unsere Hochachtung für die absolut unbeirrte Realisierung seiner Träume hat er allemal.