09.12. Oaxaca, Mexiko: Nach ein paar netten Tagen in Mexiko City, entstaube ich Wally und mache mich auf den Weg nach Süden. Schöne Nationalparks in luftigen Höhen wie der rund um den Popocatepetl und alte Ruinen Städte säumen meinen Weg. Ich versuche möglichst viele Stops einzulegen, damit sich die Flucherei über die Geschwindigkeitsschweller (Topes) in erträglichen Grenzen hält.
20.09. Deutschland: Unverhofft kommt oft. Zum Glück lassen mich keine negativen Ereignisse in den Flieger Richtung Heimat steigen, alles ist in bester Ordnung. Das ich es trotzdem mache, hat ausschließlich eigennützige Gründe. Das mir die Trennung von den Staaten nach einem weiteren fantastischen halben Jahr schwer fällt, war vorhersehbar. Mexiko überrascht mich zwar im Norden mit wunderbarer, weitestgehend naturbelassener und unbesiedelter Landschaft, andererseits gibt es dort leider kaum ein hinein kommen, da alles abgezäunt und abgesperrt ist. Nachdem ich die letzten zehn Tage in Arizona versuche, den Murks verschiedener Werkstätten auszubügeln, ist mein Nervenkostüm schon recht angegriffen, außerdem fahre ich zuviel.
Auch bin ich nicht der Typ, der sich Cappuccino trinkend durch sämtliche Abgas geschwängerte historische Zentren arbeitet. Ich kürze kurzerhand meine Route Richtung Yucatan und genieße statt dessen nun die frische Nordsee Luft. Ende November geht es weiter und bis dahin werden noch ausstehende Reiseberichte nachgereicht. Also, dran bleiben!
01.09. San Miguel de Allende, Mexiko: Die Fahrt von der Grenze in Arizona bis nach Creel in der Nähe der Barranca del Cobre gestaltet sich extrem entspannt und wunderschön. Es geht durch grüne, bergige Landschaft, den Abstieg von Creel in den Canyon breche ich ab, doch auf der anderen Seite gelingt die atemberaubende Fahrt hinab nach Batolopis. In Zacatecas findet das jährliche Festival mit tausenden Teilnehmern statt, gutes Timing. In San Miguel ist erstmal Schluss mit Fahrerei, ich brauche eine Pause. An einem der bekanntesten Overlander Treffpunkte der gesamten Strecke herrscht zur Zeit saisonbedingt tote Hose, gut oder schlecht, je nach Perspektive.
11.08. Flagstaff, Arizona: Grand Canyon hielt mich erneut gefangen. Zehn Tage lang fuhr ich teils extrem abgelegene Punkte entlang des North Rim an, welches nur im Sommer zugänglich ist. Auf durchschnittlich zweieinhalb tausend Metern genoss ich den herrlichen lichten Wald mit vielen Wildblumen und verschiedenen Vogelarten sowie Camping unmittelbar am Rim. Torweep begeisterte mit senkrecht zum Colorado abfallenden Steilwänden, einfach zum Abheben.
25.07. Kanab, Utah: Da es unmittelbar an meiner Route liegt, gebe ich mir erneut zweimal Wave Lotterie. Aufgrund der sommerlichen Hitze sind weniger Leute anwesend und ich gewinne tatsächlich ein Permit. Nach zehn Stunden dort drin habe ich noch längst nicht alles gesehen. Charlie, der hier zur Zeit Streife läuft versteht mich nur allzu gut und nimmt mich Tags darauf erneut mit ins Wellenstreifenwunderland.
03.07. Juneau, Alaska: Das Ende des Faehrsystems in Süd Ost Alaska ist fast erreicht. Aufgrund des nur spärlich und hauptsächlich über offenes Wasser verkehrenden Anschlusses nach Homer habe ich mich entschlossen, die Fahrt hier zu beenden. Wunderbare Wochen liegen hinter mir, das Rad als Transportmittel und der taegliche koerperliche Einsatz sind zur Selbstverständlichkeit geworden. Und Alaska? Na klar, ich komme wieder!
04.06. Los Angeles, California: Zwei Jahre nonstop unterwegs, ein Grund zum Feiern, ein Grund zur Rückschau. Für mich persönlich zwei der besten Jahre meines Lebens, grandios, unbeschwert und ohne Schatten. Noch zu toppen? Wohl kaum aber ich lasse mich überraschen. Zwei Jahre Nordamerika und speziell Amerika wo ich mich die längste Zeit aufhalte, die große Freiheit? Ja, klar Mann, es gibt sie immer noch. Atemberaubend, wild und abwechslungsreich, nette Menschen und Wild Camping vom Feinsten.
Reisemüde, Heimweh, sonstige Gebrechen? Neeeiin, ich lebe meinen Traum, jeden Tag, und bin unendlich dankbar dafür.
Für mich wird es nun Zeit, einmal eine andere Perspektive einzunehmen und den Wagen eine Zeit lang zurück zu lassen um mich aus eigener Kraft vorwärts zu bewegen. O.k., nicht ganz, ich werde auch viel Zeit auf Schiffen verbringen, nämlich denen der Alaska Marine Highway. Während Wally sich einer weiteren O.P. hier in Los Angeles unterziehen wird, packe ich nächste Woche das Fahrrad in den Flieger und begebe mich nach Seattle um ein wenig nördlicher in Bellingham auf die Fähre zu steigen und einige Inseln anzulaufen, die per Fahrzeug über Straßen nicht erreichbar sind. Mit dem Fahrrad und zu Fuß werde ich versuchen, möglichst viel zu erkunden.
Der Norden ruft, Alaska ich komme!
22.05. Kanab, Utah: Nach reichlich nassem Schnee sowohl in den Badlands als auch im Yellowstone Nationalpark, weiß ich das herrliche Klima von Süd Utah wieder mal zu schätzen. Im Yellowstone wollte ich junge Büffel sehen und auch das Geothermal Gebiet ist beeindruckend. Mehr war um diese Jahreszeit nicht drin. Nun bereite ich mich langsam auf meine spezielle Sommer Reise vor und genieße noch so lange wie möglich mein geliebtes Red Rock Country.
09.05. Rapid City, South Dakota: Trotz der Quads verlasse ich Moab nach über zehn Tagen nur widerstrebend. Zu schön ist die Umgebung, zu viel gibt es zu tun. Während John sich auf den weltbesten Slickrock Trails mit dem Mountainbike austobt, spule ich ein paar Meilen Richtung Canyonlands runter. Beide müssen wir dringend wieder Kondition aufbauen. John wird im Juni mit seinem besten Freund die GDR angehen, eine harte Tour entlang der Rockies mit vielen, vielen Höhenmetern. Auch ich werde das Auto stehen lassen und mich aufs Fahrrad schwingen um mir einen weiteren Traum zu erfüllen. John muss nach Hause um sich um seine Familie zu kümmern. Ich setze ihn in Denver am Flughafen ab und fahre voll ins übelste Wetter.
25.04. Moab, Utah: Die Welle muss noch auf uns warten. Utah fühlt sich nach einem kurzen, knackigen Wintereinbruch mal wieder an wie nach Hause kommen, wieso eigentlich noch woanders hin? Wir sind wie immer gefesselt von der grandiosen Landschaft und entdecken neue, abgelegene Ecken. Moab dagegen hat seine Seele verkauft - an die ATV/Quad Massen, die hier fast alles dürfen und am Wochenende in Horden über die Pisten brettern.
15.04. Kanab, Utah: Zurück im roten Traum Staat, zurück bei der Wave Lotterie die jeden Morgen um halb neun durchschnittlich hundert Leute anzieht, die alle auf eines der zehn verfügbaren Permits für den nächsten Tag hoffen. Ob es diesmal klappt?
01.04. Las Vegas, Nevada: Nach einigen Tagen in höheren, angenehm kühlen Lagen des Death Valley, fahren wir hinunter in das heiße Tal um Bad Water und weiter nach Nevada. Wir hofften, hier noch etwas in Sachen Auto zu erledigen was aber nicht gelang. Ein abendlicher Bummel über den Strip darf natürlich nicht fehlen.
17.03. Barstow, Kalifornien: Auch wenn Kalifornien heutzutage einer der reguliertesten Staaten ist, bleibt doch immer noch viel Platz in der Wüste für den Ruhe suchenden Allradler. Wir fahren einige tolle Strecken im Herzen der Mojave, entdecken neue und bekannte Plätze. Die Jahreszeit ist optimal bevor es unerträglich heiß wird, die Wüste ergrünt und erblüht in allen Ecken nach winterlichem Regen und bietet Überraschungen in Form von nicht erwarteten Wasser Durchquerungen.
24.02. El Centro, Süd Kalifornien: Nach einem völlig entspannten Grenzübertritt in Tecate, sind nun sechs frische Monate in den Pass gestempelt und wir können uns in Ruhe einigen Schwachpunkten am Wagen widmen. Wally benötigt dringend einige Zuwendung um auch weiterhin in einem harten Offroad Alltag bestehen zu können. Die lädierte Frontscheibe sitzt immer noch an ihrem Platz, eine halbe Blattfeder landete auf der Piste, packen wir`s an.
Wenn wir die ganzen markierten Pisten auf unserer Karte anschauen, die wir auf der Baja gefahren sind, kommt schon ein wenig Stolz auf, wir haben die Baja gerockt, konsequent Off Road, neun Wochen lang. Es war einmalig, wir haben etliche Male die Halbinsel durchquert und die Mex 1 gemieden wie die Pest. Nur ein einziges Mal mussten wir umdrehen, weil die Piste weg gespült war und wenn wir nicht weiter wussten, gab es immer einen freundlichen Einheimischen der uns auf den richtigen Weg brachte. Wir lieben die Baja und seine freundlichen Bewohner und können es nicht abwarten, nach Mexiko zurück zukehren.
11.02. Guerrero Negro, Baja California, Mexiko: Wie fühlt sich ein Wal an? Februar ist einer der besten Monate, die von Alaska und Sibirien kommenden Grauwale zu beobachten. Die Weibchen gebären in den geschützten Buchten auf der Westseite der Halbinsel ihre Jungen. Wir fahren in einem kleinen, offenen Boot hinaus, die Bucht ist voll von Müttern und ihrem Nachwuchs, wir sind fast auf Augenhöhe und sie kommen, tauchen direkt neben uns auf, lassen sich streicheln, die Haut ist ganz weich, tauchen unter dem Boot durch, stoßen es an, besprühen uns mit der Gischt aus ihrem Atemloch. Zwei Stunden Wal Show der Superlative für ein paar Pesos. Wir sind sprachlos und unendlich dankbar hier zu sein.
31.01. Ciudad Constitucion, Baja California: Nach zwei kurzweiligen Tagen in netter, bemerkenswerter Gesellschaft, geht es nun wieder in die Pampa. Wir verabschieden uns von Goeff, Engländer, mit nachgebautem 18. Jahrhundert Einrad auf Weltreise, Felix, Österreich, im August in Montreal gestartet und Reto, Schweiz, seit vier Jahren on Tour. Die Einradler sind die Sensation sobald sie die Strasse betreten. Alles Gute auf Eurem weiteren Weg!
29.01. Ciudad Constitucion, Baja California: Nach einer Woche entlang der Pazifik Küste "Off the beaten Track" in Richtung Norden, haben wir heute wieder die Zivilisation erreicht. Eine
fantastische Zeit entlang endloser, leerer Strände, Weichsandfahrten, Pistenbau und nicht immer voller Bodenhaftung liegt hinter uns. Wir lieben die Baja für das, was hier noch möglich ist und
noch mehr wird kommen.
16.01. La Paz, Baja California: Wir haben innerhalb einer Woche problemlos ein paar Ersatzteile über UPS von Deutschland entgegen nehmen können und ziehen nun wieder in den wärmeren Süden, diesmal auf der Pazifikseite, um unseren persönlichen Traumstrand zu finden und die Baja weiter auf abenteuerlichen Offroad Pisten zu erkunden.